Wilde Mamas?

Wilde Mamas!

Oskar ermahnt mich beim Tanzen:
„Du, Bitti, pass auf, meine Mama kann ganz schön wild werden.“

Ja, darf sie denn das?
Wild werden?
Wirklich wild?
Mamas? Mamas sind doch nicht wild!

Oh nein! Mama sind liebevoll & geduldig, sanft & klar, achtsam, aufmerksam & voller Verständnis für die Wünsche und Forderungen ihrer Kinder,
sie verlieren ihre eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen,
sie kochen biologisch, vegetarisch, regional, nach den 5 Elementen,…(Zutreffendes bitte ankreuzen ), machen aber in den richtigen Momenten die Ausnahme von der Regel,
fördern ihre Kinder in alle Belangen, verlieren nie die Geduld,…

… Ihr wisst schon,… alles, was wir so gern täten und wären, aber eben nicht immer hinkriegen.

„Meine Mama kann ganz schön wild werden!“
Ja, das passiert… die Nerven verlieren, …aus der Haut fahren,…los-brüllen,
…es wieder mal nicht geschafft haben, rechtzeitig „Stopp“ zu sagen, so rechtzeitig, dass noch Zeit bleibt, in eine Situation hineinzuhören,…

„Wild“, “richtig wild” werde ich auch immer dann,
wenn nicht genug Zeit bleibt für meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche
wenn ich den Raum für mein eigenes Wachstum, für mein eigenes „Wild-Sein“, jenseits von Alltags-Pflichten und Familien-Strukturen nicht finden kann,

Wilde Mamas?
Unsre Kinder zeigen uns täglich, was es heißt, zu wachsen, in die Welt hinauszugehen, einfach so.
Wachsen ist nicht immer sanft und leise, Wachstum kann anstrengend, ungestüm, laut sein.
Das Spannende ist, dass uns Kinder einerseits ganz nah an diesen „Wildwuchs“ heranführen, andererseits das Mama-/ Eltern-Leben uns dazu auffordert, im Alltag eben nicht „wild“ zu sein.

Aber manchmal, wenn sich Anforderungen und Ansprüche besonders hoch türmen, ist es wichtig, sich auf unsre Kraft zu besinnen,
auf die, die unsre Kinder in uns hat wachsen lassen,
die unsre Grenzen in stürmischer Geburten erweitert hat,
die Kraft, mit der wir unsre Kinder ins Leben hineintragen, in vielen, kleinen, oft unsichtbaren Schritten-
und feiern wir sie!

Dazu braucht es manchmal „wilde“ Auszeiten.
Die Alltags-Kleider abstreifen.
Singen, und diesmal nicht Einschlaf-Lieder oder „Auto-Lieder“, damit das Baby am Rücksitz nicht weint,
sondern singen, um die eigene Stimme zu hören: laut oder leise, nicht falsch, sondern immer richtig.
Ein Feuer anzünden, nicht um darauf zu grillen oder Stockbrot zu backen, sondern um den Flammen beim Tanzen zuzusehen, mitzutanzen, ums Feuer herum:
„Brenne, brenne Feuer, Feuer, Feuer, brenne!“
Ein wildes Fest feiern, unterm Mond?

„Hexen-Tipps“,
* Kauft Euch einen Besen, einen, mit dem Ihr das, was Euch stört, zur Tür hinauskehrt, einen zum Drüber-Springen, zum Damit-Tanzen, zum Darauf-Reiten, zum Fliegen,…
Eure Kinder fliegen gern mit!
* Macht Euch auf die Suche nach einem Zauberstab. Zauberstäbe, gemeinsam gefunden, geschnitzt, geschmückt, bemalt,…sind wunderbar, um Schutzkreise zum Beispiel gegen schlechte Träume zu ziehen.

* Und Zaubersprüche: „Abrakadarbra, simsalabim, dreimal schwarze Katerin.”

Welche Kräfte wollt Ihr denn rufen mit Eurem Zauberstab?
In wen/was Euch gern verwandeln mit seiner Hilfe?

Nicht in „die gute Mutter“.
Erinnert Euch:
Wer wolltet Ihr als Kind gern sein:
Ich liebte den Pumuckl und seine frechen Sprüche:
„Das reimt sich, und was sich reimt ist gut!“.
Lieber als den Pumuckl hatte ich Pippi Langstrumpf: „Sei frech und wild und wunderbar!“

Am allerliebsten aber mochte ich „die kleine Hexe“ aus dem gleichnamigen Buch von Ottfried Preussler, die mit ihrem zahmen Raben im Wald lebt, allerhand Schabernack stiftet , dabei immer Gutes tut und vergnügt mit ihrem Besen ums Walpurgisfeuer reitet. „Heißa, Walpurgisnacht!“

Denn meistens braucht es im Umgang mit meinen Kindern gar keine „guten Mütter“,

für die wilden Kinder, die wilden Kerle, dürfen es durchaus auch die “wilden Frauen” sein.
findet Bitti Jurda,

AlltagsMama & Zauberfrau